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D | Liener Hörn
53° 15' N | 008° 29' E B 1301.2

Am Nordausgang von Elsfleth befindet sich die Straße "Am Liener Deich", die die Stadt mit dem Ortsteil Lienen verbindet. Unmittelbar am Deich steht hier die historische Leuchtbake Liener Hörn aus dem Jahre 1931, die vom Bürgerverein Hammelwarden-Lienen e.V. gepflegt wird.

Neben den großen Richtfeueranlagen der ersten Generation, die 1896-1898 entlang der Weser zwischen Bremen und Bremerhaven entstanden, mussten manche Weserkrümmungen auch durch kleinere Leuchtbaken markiert werden, um die Schifffahrt zu sichern. Fast alle diese Feuer sind heute überflüssig geworden, nachdem die Weser zum Großschifffahrtsweg ausgebaut wurde und ein deutlich dichteres, leistungsfähiges System aus modernen Leuchtbaken besitzt. Die diversen Quermarkenfeuer und Leitfeuer, die zumeist auf kleinen stählernen Gittergestellen installiert wurden, sind heute vollständig aus dem Betrieb genommen worden.

Die Leuchtbake, die auch in ihrer aktiven Zeit an dieser Stelle nahe der Huntemündung gestanden haben soll, diente über Jahrzehnte als Leitfeuer. Die gefärbten Sektorengläser blieben erhalten und befinden sich nach wie vor an einem Vorsatz an der Laterne. Zeitweise soll die Bake aber auch als Oberfeuer für eine Richtfeuerlinie gedient haben. Der Turm ist insgesamt 9 m hoch und besitzt – was recht ungewöhnlich für eine Leuchtbake dieser Größenordnung war – sogar eine richtige Laterne (normalerweise wurde nur eine freistehende Gürtelleuchte auf solche Eisengestelle aufgesetzt). Das Feuer wurde alle sechs Sekunden unterbrochen und zeigte neben dem weißen Sektor (Tragweite 8 sm) auch ein rotes (Tragweite 5 sm) und grünes Licht (Tragweite 4 sm).

Der Bau des Huntesperrwerks zwischen 1976 und 1979 machte das Leitfeuer aus navigatorischer Sicht allmählich überflüssig, es wurde 1983 endgültig abgeschaltet.

Die Bake war dabei keineswegs das erste Leuchtfeuer an dieser Stelle: Schon bei dem Ausbau der Weser für die Seeschifffahrt in den 1890er-Jahren soll rund 900 Meter nördlich bei Oberhammelwarden ein Petroleumfeuer gestanden haben, das später an die heutige Stelle versetzt worden sein soll.

Auch heute steht die historische Leuchtbake hier nicht alleine: Der Yachtclub von Elsfleth befindet sich nur wenige Schritte entfernt, und auf diesem gibt es zwei weitere Baken zu erkunden.

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