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B | Zeebrugge (Mole West)
51° 22' N | 003° 12' E B 0123.2

Obwohl der Zeebrügger Hafen selber noch relativ jung ist, kann er auf eine lange Vergangenheit zurückblicken: Bereits im 12. Jahrhundert entstand hier nach einer Sturmflut der Meeresarm „Zwirn“, der der Handelsstadt Brügge direkten Zugang zur See ermöglichte und zu deren Aufschwung in den folgenden Jahrhunderten beitrug. Die Küstenlinie verlief dabei unmittelbar nördlich Brügges, die Orte Sluis, Damme und Oostende waren zeitweise Küstenstädte (eine Karte der damaligen Situation ist hier abrufbar). Später versandete der Meeresarm wieder, lediglich der bis Oostende verlängerte Brugge-Gent-Kanal aus dem 17. Jahrhundert ermöglichte der Schifffahrt weiterhin die direkte Verbindung nach Brugge.

Erst Ende des 19. Jahrhundert wurde wieder eine direkte Verbindung Brugges zur Nordsee geschaffen, als der Boudewijn-Kanal gebaut wurde. An seiner Mündung südlich von Knokke-Heist entstand eine große Schleusenanlage, eine Siedlung und der Hafen Zeebrugge, dessen Bau 1899 bereits in vollem Gange war. Wenige Jahre zuvor befand sich hier ausschließlich eine Dünenkette und Sandstrand.

Um die Stellung Belgiens im internationalen Schiffsverkehr zu stärken, wurde zwischen 1970 und 1985 der Hafen Zeebrugge stark erweitert, indem große Landflächen außerhalb der bisherigen Mole aufgeschüttet wurden. Hierdurch wurden zahlreiche weitere Liegeplätze für Schiffe geschaffen, gleichzeitig aber auch zwei neue sichelförmige Molen errichtet, die das neue Areal umgeben. An beiden Molenköpfen entstanden neue Betontürme, die – für Molenfeuer! – mit 33 m eine außergewöhnliche Höhe erreichen. Beide Türme sind äußerst funktional gehalten. Das südwestliche Feuer besitzt neben der grünen Laterne auch noch einen Radaraufsatz.

Der Zeebrugger Hafen ist für auswärtige Autofahrer ein kleines Abenteuer. Das Foto schossen wir mit hoher Brennweite vom Leopold II-Dam aus. Ob der Turm auf öffentlichen Wegen auch noch besser zu erreichen ist, ist uns bislang noch nicht bekannt.

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