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Deutschland > Ems, Ostfriesland > Wangerooge (Neuer Turm)

D | Wangerooge (Neuer Turm)
53° 47' N | 007° 52' E B 1112

Mitte der 1960er-Jahre bestand die Notwendigkeit, für den Alten Leuchtturm auf Wangerooge aus dem Jahre 1856 Ersatz zu schaffen. Vor Wangerooge wurde zu dieser Zeit die Einfahrt in den Jadebusen für die Aufnahme großer Frachtschiffe mit bis zu 250.000 tdw Tragfähigkeit vorbereitet, damit Wilhelmshaven auch von tiefgehenden Schiffen angelaufen werden konnte. Nach längerer Planung wurde der neue Turm aus Stahlbeton 1966/67 im Westen der Insel errichtet, ungefähr dort, wo sich in der Vergangenheit bereits der Leuchtturm von 1830 befunden haben muss. Der Turm weist bereits die typischen Gestaltungsmerkmale der sechziger Jahre auf: Ein langer schlanker Turm mit einem Zwischengeschoss und Verbreiterung des Turmschaftes unterhalb der Laterne. Mit einer Feuerhöhe von 64 Metern gehört der Turm zu den höchsten deutschen Leuchtfeuerbauten und wird nur von Campen (65 m) und Travemünde (114 m) übertroffen. Seine Gesamthöhe beträgt 67,2 Meter, damit ist er das mit Abstand höchste Gebäude auf Wangerooge.

Der neue Leuchtturm von Wangerooge wurde direkt für die Fernsteuerung von Schillig aus geplant und gebaut, Personal kommt nur im Bedarfsfall vor Ort. Die Kosten für den Bau verschlungen rund 1,7 Millionen Mark. Besichtigungen sind leider nicht möglich. Dennoch ist ein Besuch des Turms in der Dämmerung unbedingt zu empfehlen: Steht man neben dem Sockel des Leuchtturms und blickt am Zwischengeschoss vorbei nach oben, so drehen sich die einzelnen Lichtbündel der zuckenden Blitze über den Abendhimmel. Im Turmschaft gibt es auch hier wieder etwas zu entdecken: Ein Mosaikbild stellt in etwas stilisierter Form die ostfriesische Küste und ihre Leuchtfeuer dar.

Der neue Leuchtturm übernahm die Aufgaben des alten Turmes ab September 1969 nach und nach. In seiner Laterne befinden sich Scheinwerferlinsen für Blitzfeuer für das See- und Orientierungsfeuer (Reichweite: 22 sm). In seinem Zwischengeschoss befindet sich außerdem eine Gürtellinse für ein Leitfeuer. Weitere Aufgaben übernimmt der Turm für die Radarüberwachung der Jade und der Nordsee, wo die Schiffe zum Teil auf Reede liegen.

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