Leuchtturmliteratur > Stölting | Leuchtturm Roter Sand

Nach 20 Jahren wurde das Buch „Leuchtturm Roter Sand“ neu aufgelegt. Die Neuausgabe erscheint um etliche Beiträge erweitert und durch aktuelles Bildmaterial über die der Sanierung des maritimen Denkmals auf den aktuellsten Stand gebracht. Als 1985 das erste Buch dieses Titels herauskam, verband sich damit die Hoffnung, dass es gelingen möge, den charakteristischen Leuchtturm in den Außenweser zu retten. Er war gerade 100 Jahre alt geworden, hatte seine Aufgabe als Seezeichen erfüllt und ihm drohte der Verfall. Doch da waren die Enthusiasten um den Gründer des Fördervereins Ulfert Kaltenstein vor. Inzwischen hat der Oldtimer eine neue Karriere angetreten: Als „Deutschlands einsamstes Hotel“ können kleine Gruppen von Leuchtturmfans einige Tage an Bord verbringen und zu ihren ganz persönlichen Leuchtturmerlebnis kommen. Auch Tagesausflüge sind mit Programm.

Das neue Buch schildert nicht nur Bau und Historie des Wegweisers für die Schifffahrt, sondern auch die Sanierung der Fundamente und die Wiederherstellung des Turms in Innern. Diese Vorhaben wurde unter der Obhut des neuen Eigentümers Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie der Betreuung vor Ort durch den Förderverein „Rettet den Leuchtturm Roter Sand“ bewerkstelligt. Die Restaurierungsarbeiten fanden 1999 weitgehend ihren Abschluss. Seitdem ist der Turm im originalgetreuen Zustand des Jahres 1964, als er aufgegeben wurde.

„Leuchtturm Roter Sand“ ist ein wunderbares Leuchtturm-Buch, geradezu eine Liebeserklärung an ein technisches Denkmal, das nach wie vor gefährdet ist und dessen Erhaltung eine Daueraufgabe bleiben wird. Aber als Zeichen von Abschied und Wiederkehr als Symbol für Küste und Meer, als Glanzleistung der Wasserbaukunst und nicht zuletzt als ermutigendes Beispiel für dem Kampf um die Erhaltung von Kulturdenkmälern ist der Leuchtturm selbst längst zum Mythos geworden.

Rezension: Theo Kruse