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Neuseeland > North Island, Cook Strait, South Island > Cape Foulwind 

NZ | Cape Foulwind
41° 45' S | 171° 28' E K 4486

Das Städtchen Westport im Westen der Südinsel Neuseelands zählt rund 4.700 Einwohner und wird von Touristen entlang der Highway 6 nicht selten gemieden, denn von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu den berühmten Pancake Rocks, die einen wahren Touristen-Magneten darstellen. Daher steht auch das benachbarte Cape Foulwind etwas im Hintergrund, obwohl dieser Küstenstrich eine wunderbare, landschaftlich überaus reizvolle Gegend darstellt. Abel Tasman nannte es 1642 das »Kap der Klippen«, doch seinen heutigen, weniger schmeichelhaften Namen verpasste ihm James Cook, weil er hier Probleme mit den Windverhältnissen hatte.

Etwas geschützter liegt Westport an der Mündung des Bullet Rivers, da das Kap die stürmische Tasman-See und die Südwinde etwas fernhält. Um 1860 rückte diese Gegend in das Blickfeld der Europäer, denn die einheimischen Maoris tauschten Waren gelegentlich gegen Goldstücke: In wenigen Jahren brach der Goldrausch in dieser Region aus, die Siedlung Westport entstand.

Statt großer Mengen an Gold war es aber vielmehr Kohle, die in großen Mengen am Bullet River gefunden und im offenen Tagebau abgebaut wurde. Bis heute ist das »schwarze Gold« das wirtschaftliche Standbein des Hafenortes geblieben, so dass nach wie vor reger Schiffsverkehr herrscht.

Während des Goldrausches und seines dramatisch ansteigenden Schiffsverkehrs musste die Küste bei Westport ohne einen Leuchtturm auskommen. Erst 1876 wurde am Cape Foulwind ein hölzerner, rund 15 m hoher Leuchtturm aufgestellt, der auf einem kreisrunden Betonfundament stand. Als Brennmaterial wurde Petroleum verwendet. Die Leuchtturmwärter lebten hier um 1876 noch sehr isoliert und einsam, die Wärter lebten in nahegelegenen Häusern. Noch heute lassen sich die Reste dieser Häuser leicht erkennen, wenn man den Weg zum Leuchtturm auf der Spitze des 72 m hohen Klippenkaps hinaufgeht. Erst später eroberte die Eisenbahn die Region, die in einem Tunnel durch das Kap verlief, von der man aber heute ebenfalls nur noch Reste und die Tunnelöffnungen sehen kann.

Nach einigen Erdbeben musste der Leuchtturm am Cape Foulwind 1926 nach genau 50 Betriebsjahren ersetzt werden. Nur wenige Meter entfernt entstand daraufhin ein neuer Turm aus Beton, auf dessen Galerie eine Laterne aufgesetzt wurde. Das große Erdbeben von 1929 überstand dieser neue Turm unversehrt. Das Fundament des alten Turmes lässt sich heute noch erkennen.

Heute hat auch der neue Leuchtturm nicht mehr die Bedeutung, die er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts inne hatte. MSA baute die Optik des Leuchtfeuers aus und installierte an der Galerie eine solarbetriebene Standardgürtelleuchte. Auf diese Weise bleibt der Leuchtturm am Cape Foulwind mitsamt der (nunmehr leeren) Laterne dennoch erhalten.

Auf einer vom Highway 6 abzweigenden Straße kommt man heute nahe an das Kap heran. Der 4 Kilometer lange Cape Foulwind Walkway führt direkt am Leuchtturm vorbei und bietet zahlreiche weitere Ausblicke auf das schöne Kap und die weiter südlich gelegene Tauranga Bay mit einer großen und sehenswerten Robbenkolonie.

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