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Niederlande > Zuid Holland, Zeeland > Westhoofd (Ouddorp)

NL | Westhoofd (Ouddorp)
51° 49' N | 003° 52' E B 0518

Als großer, brauner viereckiger Turm gehört das Leuchtfeuer Westhoofd (auch bezeichnet als Ouddorp) nahe des wirklich sehenswerten Städtchens Goedereede nicht gerade zu den Schönheiten der Niederlande. Der eher funktional gestaltete Ziegelturm ist noch relativ neu und wurde erst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut. Seine Inbetriebnahme erfolgte am 6. Oktober 1950. Sein immerhin 30 Seemeilen tragendes Blitzlicht ist seitdem ständiger Begleiter an der Seeküste der Niederlande zwischen der Maasmündung bei Hoek van Holland und der Scheldemündung. Lediglich 1953 musste der Betrieb einmal kurz unterbrochen werden, als eine große Sturmflut (die – nebenbei bemerkt – die Niederlande in großem Ausmaß heimsuchte) einen Betrieb des Turmes verhinderte.

Der Leuchtturm ist über die Küstenstraße N 57 gut zu erreichen. Südlich von Goedereede biegt man am besten auf einer kleinen Straße nach Westen ab und fährt direkt auf den Turm zu. In der Nähe gibt es Duuml;nenübergänge zum nahen Sandstrand, die recht nah an den Turm heranführen. Ansonsten ist die umgebende Dünenlandschaft mit mehreren nobleren Wochenendehäusern (Privatgelände!) durchsetzt. Auffällig ist die kleine Miniaturausgabe des Turms direkt zu seinen Füßen.

Dieser Leuchtturm ist selbstredend nicht der erste, der auf der ehemaligen Insel Goeree (Anm. des Verfassers: Goeree ist wie Walcheren und Schouwen über Straßendämme und Brückenbauwerke längst verkehrsmäßig aus seiner Insellage befreit) für Licht in der Seefahrt sorgte: Zwischen 1552 und 1912 brannten verschiedene Feuer auf dem Kirchturm von Goedereede, das aber letztlich nicht nah genug an der See stand. Schon 1911 errichtete man in Küstennähe und etwa sieben Kilometer südwestlich des Kirchturms einen neuen Stahlbeton-Turm etwa dort, wo heute der Leuchtturm steht. Zuvor stand hier bereits seit 1862 eine deutlich kleinere Leuchtbake, die daraufhin abgerissen wurde. Die bisher auf dem Kirchturm installierte Laterne wechselte daraufhin auf den nunmehr ersten Betonleuchtturm der Niederlande. Die Inbetriebnahme erfolgte am 15. August 1912.

Vor der Invasion der deutschen Truppen im Mai 1940 konnte die Optik des Turmes versteckt werden (sie ist heute auf der Insel Ameland im Einsatz). Der daraufhin nutzlose Turm erhielt 1944 ein auf Anforderung sichtbares Gruppen-Blinkfeuer für die deutsche Marine, doch drei Tage vor Kriegsende sprengten die Deutschen auf ihrem Rückzug den Turm. Somit wurde es an der Küste vor Goeree wieder dunkel. Erst der 1947/1948 einsetzende Neubau des heute hier vorhandenen Leuchtturms beendete diese Zeit.

Die Lichtstärke des heutigen Seefeuers beträgt 5.200.000 cda. Das Feuer stammt schon seit der Inbetriebnahme aus einer elektrischen Lichtquelle. Als Architekt des Bauwerks zeichnete G. Friedhoff verantwortlich. Der Leuchtturm ist nach wie vor bemannt, denn unterhalb der Laterne befindet sich ein Küstenwachposten zur Beobachtung des Wetters und des Schiffsverkehrs. Von Walcheren bis Nord-Beveland wird die gesamte Küste von hier aus beobachtet und auch das Radarbild des Leuchtturm West-Schouwen ausgewertet.

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