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Frankreich > Nord-Par-de-Calais, Picardie > Gris-Nez 

F | Gris-Nez
50° 52' N | 001° 35' E A 1166

Einige Kilometer südlich von Calais befinden sich an der französischen Kanalküste zwei Landzungen, nämlich das Cap Blanc-Nez (dt.: Weiße Nase) sowie das Cap Gris-Nez (dt.: Graue Nase). Ihren Namen haben die beiden Kaps durch ihre unterschiedliche Beschaffenheit aus Kreide und Fels.

Am Cap Gris-Nez wurde bereits im November 1837 ein Leuchtfeuer auf einem 14 m hohen leuchtturm aus Ziegelsteinen installiert. Am 18. November 1861 ging hier ein neues Feuer in Betrieb, nachdem der Turm restauriert und auf 24 m erhöht wurde. Schon 1869 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert. Im Jahre 1890 wurden neue Wohnungen für die Leuchtturmwärter geschaffen, und im Jahr 1924 Versuche mit Radiofunk durchgeführt.

Die deutsche Besetzung im Zweiten Weltkrieg sorgt erst einmal für Dunkelheit am Ärmelkanal: Im Januar 1941 wird die Optik auseinandergenommen und nach Saint-Nazaire gebracht. Der Leuchtturm selbst wird im Bombenhagel 1944 zerstört – das gesamte Kap, das in eine gigantische Bunkeranlage verwandelt wurde, wird stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch heute noch kann man an dieser Stelle die Spuren des Zweiten Weltkrieges deutlich sehen.

Einen Neubeginn gab es 1946 mit der Errichtung eines Hilfslichtes. 1951 beginnen die Vorbereitungen für den Bau eines neuen Leuchtturms an dieser Stelle, doch erst im November 1952 beginnen die Arbeiten. Erst am 24. September 1955 wird das immer noch aktive provisorische Feuer auf den neuen Turm verlegt, bis im Januar 1958 endlich das endgültige Feuer seinen Betrieb aufnimmt – und zwar mit der Kennung, die auch bereits vor dem Zweiten Weltkrieg verwendet wurde. 1986 schließlich wird der Turm automatisiert.

Das Kap mitsamt des Leuchtturms lässt sich auf einem Rundwanderweg schön erkunden. Von hier aus lassen sich bei guter Sicht auch die rund 34 km entfernten Kreidefelsen bei Dover erkennen. Der Turm selbst kann aber leider nicht besichtigt werden – er ist Teil der Seeüberwachung und Radarstation und somit auch militärischer Stützpunkt. Dennoch gibt es für Fotografen – anders als zum Beispiel in Dänemark – keine Einschränkungen.

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