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Frankreich > Nord-Par-de-Calais, Picardie > Calais 

F | Calais
50° 58' N | 001° 51' E A 1144

Calais besitzt den größten Passagierhafen Europas. Dies verwundert nicht, denn trotz der Eröffnung des Tunnels 1994 unter dem Ärmelkanal besteht nach wie vor sehr reger Fährverkehr zwischen dem französischen Calais und dem englischen Dover, rund 60 Fährabfahrten der Sea France und P&O finden hier täglich statt. An dieser Stelle hat der trennende Ärmelkanal nur eine Breite von rund 34 Kilometern, die die Schiffe in einer guten Stunde überbrücken.

An dieser exponierten Stelle wurde der bereits aus dem 13. Jahrhundert stammende Turm Tour de Guet im Jahre 1818 als Leuchtturm auserkoren. Das Bauwerk erhielt hierfür eine Laterne aufgesetzt. Allerdings war das nur ein Provisorium, denn schon 1848 entstand in Hafennähe der neue, 51 m hohe gemauerte Ziegelsteinturm. Anfänglich besaß der Turm eine rötlich-gelbe Farbe mit weiß abgesetzten Verzierungen, später wurde der Turmschaft weiß gefärbt, von einer schwarzen Turmspitze abgesehen.

Am 1. September 1848 wurde der neue Leuchtturm fertiggestellt, am 15. Oktober 1848 feierlich eingeweiht. Im Oktober 1883 erhielt das Leuchtfeuer eine elektrische Energieversorgung, zur damaligen Zeit noch ein Novum. 1987 wurde das Seefeuer schließlich automatisiert und 1992 der Turm von Grund auf saniert, wobei er nun emaillierte Ziegel erhielt.

Als wir im Juni 2003 den Turm besichtigten, hatten wir großes Glück: Die Tür stand offen, es war Besichtigungszeit! Gegen einen kleinen Obulus konnten wir eine kleine Leuchtturmausstellung im Wärterhäuschen sehen und die 271 Stufen bis zur Galerie hinaufkeuchen. Dort bieten sich allerdings ein atemberaubender Ausblick auf den Hafenkomplex und die Stadt. In der Ferne sind die Kreidefelsen bei Dover ebenso zu erkennen wie der 1996 aufgegebene Schraubpfahlleuchtturm Walde, dessen Reste sich noch auf einer Sandbank nördlich der Stadt befinden.

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