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Deutschland > Elbe (km 657-609) > Wittenbergen (Unterfeuer)

D | Wittenbergen (Unterfeuer)
53° 34' N | 009° 45' E B 1568

Unterfeuer zum Richtfeuer Tinsdal (Oberfeuer).

Das Unterfeuer Wittenbergen befindet sich am Nordufer der Elbe an der Stadtgrenze der Hansestadt Hamburg zu Wedel, südlich von Rissen. Ausgedehnte Elbuferwege machen diese Gegend zu einem beliebten Ziel für Ausflügler und Badelustige, so dass auch der rot-weiße Gitterturm einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Seit einigen Jahren verzieren auch Gemälde mit maritimen Motiven (nicht etwa Graffitti, wie man vielleicht auch meinen könnte) den massiven Turmsockel.

Das Bauwerk entstand im Jahre 1900 und gehört zu einer Serienproduktion von Gitterleuchttürmen, die zu dieser Zeit auf Veranlassung des Hamburger Senats für mehrere Richtfeuerlinien im Elbverlauf gebaut wurden und teilweise auch heute noch stehen. Die meisten dieser Türme, die sich im Wesentlichen in ihrer Höhe unterscheiden, wurden als Oberfeuer aufgestellt, wobei der Wittenbergen-Turm eine Ausnahme darstellt: Gemeinsam mit dem ganz ähnlich konstruierten Oberfeuer Tinsdal bezeichnet er das Fahrwasser für elbabwärts fahrende Schiffe im Bereich von Blankenese. Der äußerlich fragil wirkende sechseckige Turm hat eine beachtliche Standfestigkeit. Die Laterne wird über ein innenliegendes Stahlrohr mit schmaler Wendeltreppe erreicht. Innerhalb der Laterne befindet sich heute eine Doppelscheinwerferlinse für das Signalfeuer. Die ursprüngliche Optik, die das Licht auch in einem größeren Winkel verbreitete, ist wie die alten Sektoren nach wie vor erhalten, heute aber funktionslos.

Der Leuchtturm Wittenbergen erregte um 1905, also eigentlich nur wenige Jahre nach seiner Indienststellung, einige Aufmerksamkeit, als er bereits seine Position wechseln musste. Der komplette, 30 m hohe Gitterturm wanderte dabei auf ein neues, 9 m entferntes neues Fundament. Der gesamte Vorgang soll lediglich eine halbe Stunde gedauert haben.

Sein Zwillingsbruder, das ehemalige Unterfeuer Billerbeck, wurde 1960 abgerissen und stand ungefähr dort, wo sich heute der Hafen des Kraftwerks Wedel befindet. Auch dieser Leuchtturm besaß Tinsdal als Oberfeuer.

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