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Deutschland > Elbe (km 750-685) > Altenbruch (»Dicke Berta«)

D | Altenbruch (»Dicke Berta«)
53° 51' N | 008° 46' E

Der Leuchtturm Altenbruch ist im Cuxhavener Land besser unter seinem Spitznamen Dicke Berta bekannt. Er befindet sich wenige Kilometer östlich der Stadt Cuxhaven an einer engen Biegung des Stroms auf dem Altenbrucher Deich nahe des kleinen Sielhafens und ist noch ein Exemplar der ersten großen Elbe-Befeuerung, die zum Ende des 19. Jahrhunderts in die Wege geleitet wurde.

Gebaut wurde der Leuchtturm 1897 als Unterfeuer einer Richtfeuerlinie, deren Oberfeuer auf dem zeitgleich errichteten Leuchtturm Osterende Groden installiert wurde. Offiziell wurde der Leuchtfeuerbetrieb am 25. November 1897 aufgenommen. Der Osterende Groden-Turm diente gleichzeitig auch als Oberfeuer für das Unterfeuer Neufeld.

Schon wenige Jahre nach seiner Indienststellung bereitete das Unterfeuer seinen Verantwortlichen Sorgen: Das Fahrwasser der Elbe hatte sich verlagert, so dass die Position des Unterfeuers nicht mehr stimmte. Man nutzte die Kriegsjahre, in denen ohnehin viele Leuchtfeuer abgeschaltet wurden, um das Unterfeuer zwischen 1915 und 1918 einige Meter in östliche Richtung zu versetzen. Am 2. Mai 1919 wurde das Unterfeuer, das bei der Versetzung auch umgebaut wurde und sein heutiges Aussehen erhielt, an der neuen Position wieder gezündet.

Um 1968 begannen die zuständigen Wasser- und Schifffahrtsämter, die Leuchtfeuer zwischen der Elbemündung und Hamburg grundlegend zu modernisieren und größtenteils auch komplett zu erneuern. Dies hing u.a. auch mit dem Ausbau der Elbe auf eine Fahrwassersolltiefe von 13,5 m zusammen, aber auch mit der kostenbedingten Automatisierung der Leuchttürme, die bislang noch mit Leuchtturmwärtern besetzt waren. Als eine der ersten neuen Bauvorhaben galt der Ersatz der Richtfeuer Altenbruch UF / Osterende Groden OF / Neufeld UF: Bis 1971 wurden insgesamt vier neue Beton- und Stahltürme so aufgestellt, dass drei neue Richtfeuerlinien gebildet werden konnten: Für elbaufwärts fahrende Schiffe die Richtfeuerlinien Baumrönne UF / Altenbruch OF und Altenbruch UF / Wehldorf OF, für elbabwärts fahrende Schiffe die Linie Altenbruch OF/UF.

Das neue Unterfeuer Altenbruch wurde rund 1.200 m weiter östlich der Dicken Berta errichtet und übernahm 1971 die Richtfeuerfunktion des alten Turms. Die Dicke Berta blieb als Quermarkenfeuer in Betrieb, wurde aber am 1. März 1983 auch mit dieser Funktion endgültig abgeschaltet.

Den Verschrottungsplänen konnte der betagte Turm aber entgehen: Am 18. August 1983 stellte das niedersächsische Verwaltungsamt in Lüneburg den Turm unter Denkmalschutz. Kurz darauf wurde der Förderverein Dicke Berta e.V. gegründet, der sich der Pflege und der Unterhaltung des Turms mit großem Engagement widmet.

Seit 2002 kann die Dicke Berta den Sommermonaten besichtigt werden. Seit April 2002 führt das Standesamt Cuxhaven auch standesamtliche Trauungen im Leuchtturm durch. Das hat uns so begeistert, dass wir es am 24. August 2007 selbst ausprobiert haben!

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