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D | Untereversand (»Kormoranturm«)
53° 44' N | 008° 21' E

Gebaut wurde der insgesamt 16 m hoch über dem Niedrigwasser aufragende Turm 1886/87 durch die Bremer Werft A.G. »Weser« im Auftrag der Hansestadt Bremen. Schon ab 1830 verlief die Hauptfahrrinne der Weser durch das Dwarsgat und den Wurster Arm östlich der Robbenplate entlang. Damit die Befahrbarkeit auch bei schlechter Sicht angesichts des immer weiter zunehmenden Schiffsverkehr gewährleistet blieb, wurde 1886 der Bau der drei Leuchttürme ausgeschrieben: Der einzeln stehende Turm Meyers Legde sollte die Schiffe als Leitfeuer durch das breite Dwarsgat führen, für die anschließende deutlich schmalere Rinne durch den Wurster Arm war aber eine Richtfeuerlinie rund drei Kilometer weiter nördlich erforderlich. In die beiden Eversand-Türme, die ihr Feuer den weserabwärts fahrenden Schiffen zeigten, wurden Fresnel´sche Gürteloptiken mit f = 500 mm eingebaut. Dadurch erhielt die dreidochtige Petroleumleuchte eine Tragweite von 12 Seemeilen. Beide Türme wurden auf stabilen Eisengerüsten aufgebaut, die auf Brunnenfundamenten im Watt erreichtet wurden. Die Verbindung zum Festland wurde den Leuchtturmwärtern durch ein Nachrichtenkabel erleichtert, über das Beobachtungen gemeldet werden konnten.

1905 wurde in die Feuer am Wurster Arm investiert: Das alte Leitfeuer Meyers Legde wurde durch ein neues ersetzt, und in den Eversand-Türmen Petroleumglühlicht eingeführt.

Zwischen 1922 und 1928 gab man den Wurster Arm als Hauptfahrwasser der Weser auf, nachdem Versandungen hier der Schifffahrt zunehmende Probleme bereiteten. Ab 1923 wurde der Fedderwarder Arm dafür benutzt und nach dem Bau zahlreicher Leitdämme bis heute stets weiter für die Großschifffahrt ausgebaut.

Die Eversand-Leuchttürme sowie Meyers Legde hatten nun keine Funktion mehr. 1923 löschte man das Leuchtfeuer. Ein Abbau der Türme erfolgte aber nicht, vielmehr blieben sie als Tagesmarken in den Seekarten verzeichnet.

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