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D | Rotes Kliff (Alter Leuchtturm)
54° 58' N | 008° 20' E B 1742

Auf den Dünen nördlich des Dörfchens Kampen auf der Insel Sylt wurde 1912 ein kleiner Leuchtturm aus Backstein mit einer Pintsch-Laterne aufgestellt. Der kleine Turm wurde 1913 in Betrieb genommen und diente mit einem Festfeuer und weißen, roten und grünen Sektoren als Quermarkenfeuer für die Westküste der Insel Sylt. Der Backsteinbau wurde achteckig ausgeführt, die Laterne besitzt das für diese Epoche typische Kuppeldach.

Quermarkenfeuer Rotes Kliff. Rechte: M. Werning / leuchttuerme.net
Das ehemalige Quermarkenfeuer Rotes Kliff.

Sinn und Zweck dieses Leuchtturms war es, in dem nur wenige hundert Meter entfernten großen Leuchtturm Kampen einen roten Sektor abzulösen, der daraufhin ausschließlich als Seefeuer dienen konnte. Mit dem Quermarkenfeuer konnte u.a. eine Leuchttonne und damit das Lister Tief nördlich des Ellenbogens bestimmt werden.

Anfänglich wurde der Leuchtturm, der während des Ersten Weltkrieges – also nur wenige Monate nach seiner Indienststellung – wieder abgeschaltet wurde, mit Petroleum betrieben. 1936 wurde das Feuer auf Glühlampenlicht (wie bei den Lister Leuchttürmen) umgestellt und verstärkt. Zuletzt hatte das Feuer die Kennung Oc (4), 15 s.

1975 schließlich sahen die zuständigen Behörden keinen Nutzen mehr in dem Turm und legten das Feuer still. Doch schon im folgenden Jahr erwarb ihn die Gemeinde Kampen und erhielt ihn als Denkmal, wenngleich der Turm heute keine Optik mehr besitzt. Heute führt von einem Dünenweg aus ein kleiner Bohlenweg bis an den Turm heran. Durch Scheinwerfer kann das Bauwerk nachts beleuchtet werden und wird somit auch in Zukunft seinen Platz auf den Dünen bei Kampen haben. Erst 1993 wurde der kleine Leuchtturm aufwändig saniert.

Erwähnt werden sollte noch, dass dieser Leuchtturm mittlerweile als hervorragendes Modell im Maßstab 1:87 von der niederländischen Firma Artitec hergestellt wird.

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